Die "Berneuchener Regel" als Antwort auf die Krise der Volkskirche (5/5): Was nun zu tun ist

Es ist wohl damit zu rechnen, dass das kirchensteuerbasierte kirchliche System nicht mehr auf Dauer tragfähig ist. Wie die Kirche dann aussehen wird, lässt sich noch nicht beschreiben. Zunächst aber müssen wir unsere Kirche, im Wissen, dass sie nicht so bleibt, so nehmen, wie sie ist. Wir können jetzt schon unseren Beitrag leisten, dass sie eine im Sinne der Barmer Erklärung öffentliche und bekennende Kirche bleibt oder zu einer wird. Dieser Beitrag besteht in einer entschlossenen Umsetzung eines Christenlebens, wie es in der Berneuchener Regel beschrieben wird.

In acht kurzen Texten unter dem Titel: „Ihr werdet uns brauchen“ habe ich 2020 eine kleine Einführung zur Berneuchener Regel verfasst. Da hier, anders als bei der Barmer Erklärung, der Wortlaut nicht fixiert ist, gebe ich sie hier vereinfachend mit eigenen Worten wieder:

1.     SCHWEIGEN: Wir üben uns im Schweigen. So schaffen wir den Raum, in dem wir Gott begegnen können.

2.     LESEN: Wir machen uns mit der Bibel vertraut. Sie ist die Wurzel unseres Glaubens.

3.     REDEN: Wir reden mit Gott und hören auf ihn.

4.     FEIERN: Wir laden uns gegenseitig in unsere Häuser ein und wirken am Leben unserer Ortsgemeinde mit, um seinen Namen anzurufen, das Wort Gottes zu hören, den Bund zu erneuern und uns gegenseitig zu segnen.

5.     DIENEN: Wir sind achtsam, machen uns für andere verlässlich und übernehmen Verantwortung.

6.     TEILEN: Wir nehmen gegenseitig Anteil an unserem Leben und Glauben.  

Für die Einübung dieser Regel bieten sich drei unterschiedliche Übungen, die sich alle drei nur für kleine Gruppen eignen.

1.       Das „Berneuchener Wochenende“

Es soll Gelegenheit geben, die sechs einzelnen Sätze im Rahmen eines Wochenendes exemplarisch einzuüben und zu reflektieren. Es soll zum ersten Mal vom 18.-20. März im Gemeindezentrum Kirche zum Frieden Gottes in Bergisch Gladbach-Heidkamp stattfinden. Aus der Ankündigung geht hervor, was geplant ist

2.       Das „Berneuchener Frühstück“

In Anlehnung an Apg 2,42 trifft sich eine Gruppe an der Berneuchener Regel Interessierter, um sich dazu gegenseitig anzuregen und auszutauschen, gemeinsam zu frühstücken und – entweder in der Tischrunde oder in der Kirche / Hauskapelle – falls vorhanden – Abendmahl zu feiern (ggf., aber nicht zwingend, im Rahmen eines Tagzeitengebetes nach der Ordnung der Michaelsbruderschaft). Dies lässt sich natürlich auch im Rahmen einer Mahlzeit zu einer anderen Tageszeit durchführen.

1.       Das „Berneuchener Gebet“ 

So könnten Treffen genannt werden, die nicht wie das Berneuchener Frühstück mit einer Mahlzeit verbunden sind. Die Gruppe trifft sich zum Bibelteilen oder einer anderen Form der Bibelarbeit, zum gegenseitigen Austausch und beschließt das Zusammensein mit einem Tagzeitengebet, in dem ggf. auch das Abendmahl gefeiert wird. 

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