1. Es wird keine Kirchenmitgliedschaft in der bisher bekannten Form mehr geben. Evangelisch wird man allein durch die Taufe.
2. Die Kirchensteuer wird durch eine Werte-Steuer ersetzt, die zu entrichten alle Bürgerinnen und Bürger verpflichtet sind und mit der sie eine religiöse, soziale, weltanschauliche,
wertestützende Organisation jeweils ihrer Wahl unterstützen. Die Gemeinden können darüber hinaus Mitgliedsbeiträge erheben.
3. Mitglied kann man nur in einer Gemeinde sein und nur eine Gemeinde kann Mitglied einer Kirche sein.
4. Die Kirche wird aus vereinsanalog gebildeten kleinen, sehr kleinen und kleinsten Gemeinden hochmotivierter und -engagierter Christinnen und Christen bestehen. Sie werden Netzwerke persönlicher
Kontakte und Beziehungen sein. Sie werden es sein, die die Kirchen für alle, für die gesamte Gesellschaft verlässlich offenhalten.
5. Diese Gemeinden werden im vollen Umfang für sich selbst verantwortlich sein und haften. Sie entstehen, lösen sich auf, teilen oder vereinen sich selbstständig. Sie können kooperieren und/oder
auch konkurrieren.
6. Weil sich die Gemeinden selbst im vollen Umfang verantworten, wird es eine Kirchenleitung in der uns vertrauten Gestalt in Zukunft so nicht mehr geben. An ihrer Stelle wird eine Institution
treten, die im Hintergrund Aufsicht führt, moderiert, vermittelt, berät, repräsentiert.
7. Pfarrerinnen und Pfarrer werden in Zukunft nicht mehr Angestellte weder der Kirche noch einer kirchlichen Einrichtung noch einer Gemeinde sein. Sie sind in der Wahrnehmung ihres Dienstes im
Rahmen ihres Dienstvertrages unabhängig. Weder erhalten noch erteilen sie Weisungen. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass sich Wortverkündigung, Sakramente, geistliches Leben, Seelsorge und
Bildung ereignen.
8. Auch in Zukunft wird, so wie es nie anders war, die Kirche von einer sehr kleinen Anzahl aktiver und hochmotivierter Christinnen und Christen getragen. Sie werden es sein, die senfkornartig,
als Sauerteig, als Salz der Erde die Kirche (als Volkskirche!) und den christlichen Glauben in der Gesellschaft lebendig und offen halten.
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